Achtsam durch die Berge

Die Berge bieten einmalige Zufluchtsräume für uns, die Stille und Einkehr suchen. Die Achtsamkeit übern wollen.

Hier gibt es Wälder, abgelegene Bergblumenwiesen, eine reichhaltige Fauna und Flora, aber auch Gletscher, steile Berge, schroff verblockte Steilhänge, aber auch lange, vielfältige Hochtäler und schöne Hütten.

Durch diese Gebiete tagelang zu wandern und immer wieder neue Hütte aufsuchen bietet Abwechslung, körperliche Anstrengung und allerlei Herausforderungen.

Der Weg an sich bietet schon eine Vielzahl von Achtsamkeitsübungen, dazu biete ich Anleitungen an, die helfen können den Fokus zu schärfen, den Gedankenkarussell zu beruhigen und zu einem nach innen schauen einladen. Auf diesen Bergtouren wollen wir auf unterschiedliche Weise versuchen uns mit der Landschaft zu verbinden und sie nicht nur mit den Füssen und den Augen, sondern möglichst mit allen Sinnen zu erleben. Vielleicht kann die vielfältige Berglandschaft uns helfen eigene Grenzen zu entdecken, die eigene Vielfalt zu erforschen und neue Wege zu auszuprobieren. 

Auch in den Bergen nimmt der Konsum immer mehr zu; die Ausstattung wird immer "hochwertiger" und ausgetüftelter und die Berghütten bieten immer mehr Luxus an; wie Duschen, mehrgängige Menüs und überfüllte Frühstücksbuffets.

Eine Möglichkeit Achtsamkeit zu üben besteht darin ganz bewusst auf einige ganz "normal" gewordene Annehmlichkeiten zu verzichten und sich selbst dabei beobachten, wie der Körper und die Gedanken damit umgehen. Sich immer wieder in die Rolle des stillen, nicht beurteilenden Beobachters hinein begeben, um sich selbst zu beobachten. Beim steilen Abstieg, beim schweren Aufstieg, oder beim nicht-duschen. Und auch beim Verzicht auf Gewohnheiten und auf Lebensmittel, die nicht dem Wohle aller dienlich sind, ... 

Dies ist kein Kurs und erst recht keine Vorgabe oder Einschränkung. Es ist lediglich eine Einladung zu einer geführten Hüttentour und zum gemeinsamen Üben der Achtsamkeit (in Anlehnung an MBSR nach John Kabat-Zinn). 

 

Die täglichen Bergwanderungen stellen gewisse Anforderungen an die körperliche Verfassung; die Tagesetappen haben eine effektive Gehzeit von bis zu 7 Stunden und es müssen oft über 1000 Höhenmeter an einem Tag aufgestiegen werden. Wenn möglich werden aber auch Tage eingeplant, die etwas entspannter sind und der Regenation dienen.

Je nachdem wie die aktuellen Bedingungen sind, kann es sein, dass Teilstrecken wegen Schneefelder nicht einfach passierbar sind. Es können auch steile und ausgesetzte Passagen dabei sein, die eine gewisse Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern. Es gibt längere und kürzere Tagesetappen, aber keinen Ruhetag. Eine gute Grundkondition ist also erforderlich, um diese mehrtägige Bergtour mitzumachen! 

 

Den Rucksack richtig packen

Für die Bergtour sollte man alles nötige und sicherheitsrelevante dabei haben und möglichst nichts, was man nicht unbedingt braucht. Auch wenn es dir schwer fallen sollte - versuche nach der Packliste zu packen und auf das eine oder andere zu verzichten :)

Beispiel: Die mitgebrachte Tagesverpflegung sollte nicht zu üppig und vor allem leicht sein, z.B. Trockenfrüchte, Knäckebrot und Riegel einpacken. Daumenregel: etwa 500kcal pro Tage für Zwischenverpflegung mitnehmen. Das entspricht etwa 2 Riegel.

In den Bergen sollte man viel trinken. Je nach Gegend musst du aber nicht unbedingt den ganzen Tagesbedarf den ganzen Tag mittragen. Schaue nach, ob es auf der Tour geeignete Quellen gibt, wo due tagsüber dein Wasservorrat auffüllen kannst.

 

Die schwersten Sachen sollten möglichst nah am Körper getragen werden. Ganz oben im Rucksack darf nur leichtes verstaut werden.


Download
Packliste für einfache Bergtouren
Bergtouren-packliste.pdf
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Sicherheit

Gute BergschuheTrittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzungen für die Teilnahme an dieser Tour. Außerdem musst du eine gute Kondition haben, damit du täglich bis zu 7 Stunden wandern und dabei über 1000 Höhenmeter aufsteigen kannst.

Stöcke können hilfreich sein.

Der Rucksack darf nicht zu schwer sein. Beachte deshalb die Packliste! 

Für den Notfall

Notrufnummer: 112, Alpine Bergrettung Österreich: 140. Bergrettung Schweiz 1414. Italien 118.

 

Die Notfall-app der Österreichischen Bergrettung Zuhause installieren - "SOS EU ALP" !! Youtube video dazu


Durch geschickte präventive Vorkehrungen können die meisten Wanderunfälle vermieden werden!

Selbstüberschätzung

Überlege genau wie viel Erfahrung du hast und ob es sinnvoll wäre sich noch mehr auf die anstehende Tour vorzubereiten, oder ggf. die Tour zu verschieben. Sei ehrlich mit dir selbst! Und rede ggf. mit der/m Tourenleiter:in über deine Einschätzung.

Kondition

Schlechte Kondition führt zu Ermüdung und zum erhöhten Unfallrisiko am Ende eines Bergtages bzw. am Ende der Bergtour!

Am Königstuhl kannst du deine Kondition ausgiebig testen.

Konzentration

Nach einem langen Tourentag nimmt oft die Konzentration ab. Und oft steht der (schwere, steile) Aufstieg ganz im Fokus. Sobald der geschaffen ist, lässt die Konzentration nach und es wird auf "Autopilot" umgeschaltet.

Auch hier bieten die heimischen Hügel gute Übungsmöglichkeiten; du kannst nach einem Aufstieg ganz bewusst und fokussiert den Hügel (oder Berg) schnell -über steile, steinige Pfade- wieder absteigen. Dabei den Fokus auf die Beine und den sicheren Tritt legen. Jeden Schritt genau setzen!

Achtsamkeit

Nicht nur im Abstieg ist Achtsamkeit hilfreich, um Unfälle zu vermeiden!

Höre immer auf deinen Körper. Nimm die Signale rechtzeitig wahr, damit du ruhig und besonnen reagieren kannst! 

Achtsamkeit übern, hilf Unfälle vermeiden!

Karten

 

Eine herkömmliche Papierkarte darf bei einer Bergtour nicht fehlen. Keine App oder GPS gibt dir den gleichen Überblick, wie eine (Papier-) Karte.

GPS, App

Ein GPS ist, vor allem im Hochgebirge, ein Sicherheitsfaktor und sollte ebenfalls nicht fehlen. Wenn du kein extra GPS Gerät hast kann ich die App vom DAV empfehlen, alpenvereinaktiv.


Übungen - wenn es passt und auch mal wenn es nicht so passt...

Den Tag mit einfachem Yoga und Meditation auf der Hütte oder in Hüttennähe anfangen, wo und wenn das möglich ist.

Sitzmeditation am See

Schweigend gehen, Gehmeditation: auf die Füße achten, nach innen spüren

Achtsames gehen im verblockten Gelände

Yoga auf der Bergwiese, vielleicht mit Gleichgewichtsübungen 

Yoga im Wald

Sitzmeditation auf dem Gipfel

Sehmeditation im Wald

Den Berg tasten, streicheln, spüren

Achtsames, steiles absteigen, tal-offen, auf allen vieren (mit dem bauch nach oben :) 

 

Wir wollen uns auf die Bergwelt einlassen, die Berge begehen und dabei versuchen immer im gegenwärtigen Augenblick bewusst und absichtlich die Dinge wahrzunehmen, mit einer nicht-wertenden, offenen Haltung - unter Einbeziehung von Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen. Die Dinge wahrnehmen, die um uns herum passieren und die Dinge wahrnehmen, die in uns passieren: Gedankensprünge, Wünsche, Tagträume, auftauchende Pläne, anspannen der Muskeln, ermüden der Beine, ... Wir wollen versuchen dies IMMER zu tun, auch und insbesondere auch im Umgang miteinander.

 

Die Yogaübungen werden meistens einfach sein, mit dem Fokus auf die nach innen gerichtete Beobachtung. Wir werden ohne Yogamatte und sonstige Hilfsmittel auskommen (müssen).